Zivilcourage

Zivilcourage bietet für Verbraucher und Landwirte eine gemeinsame Plattform, auf der ein gemeinsames Ziel steht: Die Freiheit vor der Agro-Gentechnik.

Auftaktveranstaltung zur Zivilcourage Bewegung 2.0 - es ist wieder Zeit!

Zu einem informativen und fesselnden Abend mit Öko-Ikone Vandana Shiva aus Indien lud die Zivilcourage Initiative mit dem neu gegründeten Bündnis für ein gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft in Bayern am Sonntag, den 14. Mai 2023 ins KU’KO (Kultur + Kongresszentrum) Rosenheim ein.

Rund 600 Besucher folgten dem Aufruf, sich über die Gefahren und Risiken der “neuen” Agro-Gentechnik CRISPR/Cas zu informieren.

Vandana Shiva, Hauptgast des Abends, kämpft seit Jahrzehnten entschlossen gegen Großkonzerne, Patente auf Leben und die Agro-Gentechnik.

In ihrem kurzweiligen und informativen, einfühlsamen Vortrag berichtete sie von der Monopolstellung und Marktmacht großer Saatgut-Konzerne und den Gefahren, wenn Saatgut von wenigen Konzernen kontrolliert wird. “Wir spielen Gott, wenn wir meinen, mit simplen Veränderungen von DNA die Natur zu verbessern." "In Wirklichkeit schaffen wir nur neue Probleme.”

Mit diesem Aufruf ging der Abend zu Ende.  

Besucher im KuKo Rosenheim bei Vandana Shiva
Christoph Fischer Vortrag im KuKo - Vandana Shiva
Vandana Shiva im Kuko
Vandana Shiva im Kuko bekommt tobenden Applaus

Anfänge der Zivilcourage

Aus der Interessengemeinschaft „Agrar Impulse“ wurde 2006 von Christoph Fischer mit 40 Teilnehmenden die Initiative Zivilcourage – Gegen Gentechnik gegründet. Das Ziel von Zivilcourage war die breite Bevölkerung über die Gefahren der Agro GenTechnik zu informieren.

Zivilcourage agiert unabhängig jeglicher politischer Vereinigungen und sonstigen Verbänden oder Gruppierungen. Tausende Landwirte aus allen Bereichen, konventionell, bio, intensiv oder extensiv, und Konsumenten haben sich der AG angeschlossen.

Die Mitarbeit bedarf keiner Beitrittserklärung, keines Mitgliedsbeitrags, oder irgendeiner sonstigen Verpflichtung. Zivilcourage finanziert sich aus sich selbst, falls notwendig durch freiwillige Zuwendungen.

Erfolge

Eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Zivilcourage fällt dem unermüdlichen Einsatz von Christoph Fischer zu. Unzählige Gespräche, hunderte von kleineren und einigen sehr gut besuchten Vorträgen bilden den Grundstock der bürgernahen Zivilcourage. Viele Vorträge weit über die bayrischen Grenzen hinaus festigen die bayrische Vorreiterstellung.

Höhepunkt der Zivilcourage-Veranstaltungen war 2009 der Besuch von Vandana Shiva (indische Aktivistin und Alternative Nobelpreisträgerin) und Percy Schmeiser (kanadischer Farmer und Saatgutzüchter) in der Inntalhalle in Rosenheim. Zu dieser Veranstaltung kamen 4.000 Besucher aus vielen Teilen Bayerns angereist und marschierten das letzte Wegstück in einer sternförmigen Demonstration zur Inntalhalle, um sich zu informieren und um zu zeigen, dass sie Gentechnikfreiheit in ihren Lebensmitteln fordern.

Seit der Gründung 2006 haben sich viele Landkreise in Deutschland wie auch Bundesländer in Österreich (Steiermark, Kärnten, Oberösterreich) dem Bündnis Zivilcourage angeschlossen.

Aktuelle Entwicklungen

Die EU-Kommission erwägt den Rechtsrahmen zur Gentechnik zu verändern. Damit sind vor allem die Gen-Schere CRISPR/Cas und andere Verfahren der Genom-Editierung gemeint. Die Industrie fordert, dass für ihre neuen Pflanzenzüchtungen die gleiche Risikobewertung und das gleiche Zulassungsverfahren gelten solle, wie bei der konventionellen Pflanzenzüchtung. Das birgt aber enorme Risiken. Die aktuell vorgeschriebene Sicherheitsberatung ist dringend notwendig.

Petition - Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde eine Petition ins Leben gerufen.

Gemeinsam können wir verhindern, dass Gentechnik ohne Kennzeichnung in unsere Supermärkte und auf unsere Teller kommt.

FAQ

Was ist die Neue Gentechnik CRISPR/CAS genau?
CRISPR/CAS oder die Genschere ist das wichtigste Instrument der neuen Gentechnik. Sie ist ein Enzymkomplex der an bestimmten Stellen des Genoms von Pflanze, Tier oder Mikrobe einen Eingriff vornehmen kann. Die Genauigkeit dieses Werkzeugs ist neu. Früher wurde das Erbgut einfach mit der neuen DNA und ihren Hilfsmitteln mittels Genkanone beschossen und man musste hoffen, dass sie sich einbaut und dann auch noch an der richtigen Stelle. Nun kann man die Schnittstelle direkt ansteuern.

CRISPR/CAS (Genschere) kann:

  • Gene an- oder ausschalten (das Ausschalten ist die Regel bei über 90% der Eingriffe)
  • Die Wirkung der Gene verändern
  • Gene komplett entfernen
  • Veranlassen, dass Erbgutinformation anders abgelesen wird
  • Gene neu ins Erbgut einfügen (Transgene Pflanzen oder Tiere herstellen)

Welche Risiken birgt die neue grüne Gentechnik?

  • ungewollte „neue“ Inhaltstoffe (z.B. Antibiotika-Resistenz) in gentechnisch veränderten Lebensmitteln werden ohne Risikobewertung nicht oder erst zu spät entdeckt. So passiert bei genetisch hornlosen Rindern.
  • Die Veränderung im Genom mit CRISPR/CAS ist so weitreichend, dass die Chance bei der Risikobewertung etwas zu übersehen, enorm hoch ist. Ein Beispiel dafür ist der Gentechnisch veränderte Gluten minimierte Weizenv
  • Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere müssen nicht gekennzeichnet werden. Es wäre keine Identifizierung und Rückverfolgung der GVO-Organismen, sowie der von ihnen hergestellten Produkte (Eier, Milch, Fleisch…) möglich.
  • Z.B. sollen Fleisch und Eier von mit CRISPR/CAS gezüchtete Hühner aus Israel ohne Kennzeichnung oder Risikobewertung auf den Markt kommen
  • Horizontaler Gentransfer macht es unmöglich in der Natur ausgesetzte Gene wieder zurück zu holen. Sie werden in Kultur und Wildpflanzen eingebaut und weitervererbt. (RoundUp Ready Gene aus Soja und Raps wurden in Südamerika in Unkräuter eingebaut und sie zu Superunkräutern gemacht, die nun mit dem Wirkstoff aus Agent Orange, dem Entlaubungsmittel aus dem Vietnamkrieg, bekämpft werden.) 2022 verzeichnet die beim Joint Research Centre (JRC) geführte zentrale europäische Datenbank sechs neu beantragte Freisetzungen mit gentechnisch veränderten (gv-)Pflanzen. 2021 waren es insgesamt sieben.
  • Auswirkungen auf die Umwelt (Insekten, Wildtiere, indigene Vegetation) können nicht erfasst werden. Beispiel GVO Leindotter
  • Die Lebensmittel und ihre Produktion müssen frei bleiben. Es darf keine Patente auf Lebensmittel geben! Es sind bereits Patente vergeben, angemeldet von den Personen denen die Risikobewertung des Verfahrens obliegt.

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